Lödige stärkt indisches Joint Venture „Bectochem Loedige Process Technology”

Das Joint Venture „Bectochem Loedige Process Technology” fertigt unter anderem in Ankleshwar im Bundesstaat Gujarat

Die Gebr. Lödige Maschinenbau GmbH mit Sitz in Paderborn erweitert aktuell ihre Engineering- und Fertigungs-Kapazitäten für das Coaten, Mischen, Granulieren sowie Trocknen und die dazu notwendigen Handlingsgeräte in Indien. Damit baut das weltweit agierende Unternehmen sein Joint-Venture mit der indischen Bectochem, einem Hersteller für pharmazeutische Prozesstechnik, weiter aus.

Das Joint Venture „Bectochem Loedige Process Technology” (BLPT) mit Sitz in Mumbai, an dem Lödige 51 Prozent der Anteile hält, besteht bereits seit April 2013. Seitdem hat sich die strategische Zusammenarbeit kontinuierlich weiterentwickelt: Das BLPT-Portfolio umfasst Maschinen für die Pharma-, Lebensmittel- und Chemiebranche. Insgesamt wurden in dieser Konstellation bereits über 300 Pharma-Prozessanlagen aus indischer Produktion an Firmen in Indien und dessen Nachbarländern geliefert, davon weit über 100 Tablettencoater. Lödige hat damit Zugang zu diesem auf anderen Wegen kaum zugänglichen Regionalmarkt gefunden. Bectochem kann seinen Kunden im Gegenzug Anlagen nach deutschen Technologie- und Qualitätsstandards liefern.

„Ein solches Modell ist für einen deutschen Mittelständler immer noch eher ungewöhnlich“, erklärt Lödige Geschäftsführer Dr. Dirk Sunderer und ergänzt: „Wir sind aber von diesem Weg überzeugt. Deshalb werden wir zunehmend Engineering- und Fertigungsleistungen aus Indien in unsere Kernprozesse integrieren. So werden zukünftig einzelne Produkte unseres Portfolios vollständig bei BLPT gefertigt werden. Dadurch versprechen wir uns insbesondere bei preissensitiven Produkten einen entscheidenden Kostenvorteil gegenüber unseren Marktbegleitern.“

Hintergrund für dieses verstärkte Engagement in Indien ist eine strategische Neuausrichtung: So entwickelt sich Lödige aktuell vom klassischen Maschinenbauer weiter zum Anbieter von verfahrenstechnischen Komplettlösungen und damit zum zukunftsfähigen Solution & Service Provider. „Die Entwicklung von einem eher fertigungsorientierten hin zu einem Engineering-Unternehmen erfordert den Ausbau der eigenen Engineering-Kapazitäten“, beschreibt Sunderer die Anforderungen, die sich aus diesem Veränderungsprozess ergeben. „Fertigungs- und perspektivisch auch Engineering-Leistungen werden zunehmend im In- und Ausland eingekauft, wobei ganz klar das Basic-Engineering, das R&D und die Kernkompetenzen auf dem Gebiet der Fertigungstechnik im Stammhaus in Paderborn, Deutschland verbleiben.“
 

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