Innsbrucker Pharmaziestudenten besuchen Naturarzneihersteller Bionorica

Lernen und Kontakte knüpfen

Prof. Dr. Michael A. Popp mit 16 Pharmaziestudenten der Universität Innsbruck bei Bionorica

„Ihnen stehen viele Wege offen, neben der Offizin haben Sie weitere Profilierungsmöglichkeiten“, motivierte Prof. Dr. Michael A. Popp, Vorstandsvorsitzender der Bionorica SE, seine Gäste. Dabei handelte es sich um 16 Pharmaziestudenten der Universität Innsbruck, an der Prof. Popp als Dozent für Analytische Phytochemie und Pharmazeutische Biologie unterrichtet. „Nicht nur in einer Phytothek-Apotheke können Sie mit evidenzbasierten Phytopharmaka arbeiten, Ihnen steht auch eine Karriere in der Naturstoffforschung bei einem Unternehmen, an einer Hochschule oder einem Institut offen.“ Auch im Bereich Marketing und Vertrieb setze die Branche gern auf Pharmazeuten.

Die Studenten, die sich im neunten Fachsemester befinden, besuchten am 4. Februar 2019 die Bionorica-Unternehmenszentrale in Neumarkt als Schlussakt ihrer Vorlesung bei Prof. Popp im aktuellen Semester. In der Veranstaltung zeigte der Pharmazeut den Weg der Zulassung auf: „Arzneimittel müssen höchste Standards einhalten, Medizinprodukte beispielsweise nicht. Für die Zulassung eines guten Arzneimittels gibt es drei Säulen, auf die wir bauen: beste Qualität, effektivste Wirksamkeit und höchste Sicherheit.“

Der Weg der evidenzbasierten Phytopharmaka

Bionorica kommt mit seiner Produktpalette der Phytopharmaka aus der Tradition. „Wir konzentrieren uns auf hochwertige Produkte und diese sind in der Entwicklung zeitintensiv. Erst fokussierten wir uns auf Sinupret und haben dann langsam unser Qualitätssortiment aufgebaut“, erklärte Prof. Popp. Doch bis es zur Zulassung eines Arzneimittels kommt, muss geforscht werden - erst pharmakologisch, dann klinisch. Dr. Martin Lehner, Head of Discovery & Preclinical Development bei Bionorica, zeigte ein Projekt der pharmakologischen Forschung im Bereich Metabolisches Syndrom.

Im Anschluss stellte Dr. Dirk Bredenbröker, Bereichsleiter Research & Development, die Grundzüge der klinischen Forschung vor. „Die klinische Forschung ist die Herausforderung der pharmazeutischen Industrie, wenn es um die Arzneimittelentwicklung geht“, so Dr. Bredenbröker. Um ein neues Arzneimittel zu entwickeln, braucht es einen langen Atem über viele Jahre und hohe Investitionsbereitschaft. Aus den vielen tausend möglichen Wirkstoffkandidaten müssen die richtigen herausgefiltert und die nachgewiesene pharmakologische Wirkung in für den Patienten bedeutsame Effekte, wie zum Beispiel die Verbesserung der Lebensqualität, umgesetzt werden.

Von der Zulassung in die Herstellung

Die angehenden Pharmazeuten lauschten nicht nur Vorträgen zur Arzneimittelzulassung und Forschung, sondern erhielten auch Einblicke ins Unternehmen bei Führungen durch die Labore und die Herstellung. Dabei setzt Bionorica auf spezielle Extraktionsverfahren und eine patentierte, schonende Extraktkonzentration sowie -trocknung. Magdalena Sehr (27) studiert im letzten Semester vor ihrer Diplomarbeit Pharmazie an der Universität Innsbruck und nahm an der Exkursion teil: „Der Tag war wirklich spannend. Besonders gefallen hat mir, dass das Programm und die Inhalte speziell auf Pharmazeuten ausgelegt waren, so dass die Veranstaltung sehr aufschlussreich und praxisnah war. Bemerkenswert fand ich außerdem, dass es viele junge Pharmazeuten bei Bionorica gibt. Professor Popp hat bei vielen von uns die Neugier an der Industrie geweckt. Es ist toll, wenn man auch nach Jahrzehnten gerne in seinem Beruf arbeitet.“
 

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