Fälschungssicherheit: Bereits mehr als drei Viertel aller Arzneimittelhersteller beim Securpharm-System registriert

Immer mehr Hersteller, Großhändler und Apotheken machen mit

Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU

In knapp fünf Monaten wird der neue Fälschungsschutz für Arzneimittel eingeführt. Denn am 9. Februar 2019 muss die Fälschungsschutzrichtlinie, mit der europaweit Arzneimittelfälschungen der Kampf angesagt wird, umgesetzt sein. Grundsätzlich alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die ein Hersteller ab diesem Tag für den Verkehr freigibt, müssen dann zusätzliche Sicherheitsmerkmale tragen und mit dem Securpharm-System auf Echtheit überprüft werden.

Das Securpharm-System geht auf eine Initiative aller Partner des Arzneimittelvertriebs zurück, welche europäische Gesetzgebung umsetzt. Mit dem Securpharm-System lassen sich gefälschte Arzneimittel in der legalen Lieferkette flächendeckend und frühzeitig identifizieren. Ziel ist der Schutz des Patienten. „Fälschungsverdachtsfälle in Deutschland und Europa zeigen, dass es wichtig und richtig ist, Arzneimittel mit Sicherheitsmerkmalen noch stärker gegen Fälschungen zu schützen“, so Dr. Reinhard Hoferichter, Vorstandssprecher von Securpharm e. V. Entscheidend für den Schutz des Patienten ist dabei die Überprüfung der Arzneimittel durch die Apotheken direkt vor der Abgabe an den Patienten. Diese Überprüfung wird möglich, weil die Hersteller die Packungen durch individuelle Erkennungsmerkmale zum Unikat machen und diese an eine geschützte Datenbank melden.

Zurzeit arbeiten Hersteller, Großhändler und Apotheker an der Anbindung an das Securpharm-System als Voraussetzung für die Echtheitsprüfung. 291 Pharmaunternehmen sind schon dabei. Das sind mehr als drei Viertel aller betroffenen Hersteller in Deutschland. Da die Frist für eine garantiert pünktliche Anbindung Ende September ausläuft, ist davon auszugehen, dass weitere Unternehmen zügig folgen werden. Außerdem haben sich schon 388 pharmazeutische Großhandlungen und 12.783 Apotheken registriert, darunter 213 von ca. 400 Krankenhausapotheken. „Mehr als die Hälfte der Krankenhausapotheken haben sich bereits registriert. Diese hohe Zahl ist erfreulich, denn das System schützt auch Patienten im Krankenhaus“, so Hoferichter. Die rechtzeitige Anbindung an das Securpharm-System ist wichtig, um in Deutschland einen höchstmöglichen und flächendeckenden Schutz gegen Arzneimittelfälschungen zu schaffen. Dieser Verantwortung müssen sich alle Marktbeteiligten stellen.