Boehringer Ingelheim investiert Milliarden in neue Arzneimittel

Umfassendes Investitionsprogramm bis 2020

Pharmazeutische Entwicklung hochwirksamer Substanzen in Biberach

Boehringer Ingelheim geht mit einer neuen Forschungs- und Entwicklungsstrategie sowie einem umfassenden Investitionsprogramm bis 2020 die Entwicklung der nächsten Generation wichtiger Arzneimittelinnovationen an, wie das Unternehmen in Berlin bekannt gab. 11 Milliarden Euro sind für das neue F&E-Programm vorgesehen, davon gehen alleine 5 Milliarden Euro in die präklinische Forschung und davon wiederum 1,5 Milliarden Euro in die Zusammenarbeit mit hochinnovativen Forschungs-Partnern. Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit externen Partnern soll Boehringer Ingelheim’s F&E bei der Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in medizinische Durchbruchinnovationen verstärken.

"Elf Neueinführungen alleine in den Jahren 2014 und 2015 unterstreichen die Exzellenz unserer eigenen Forschung und Entwicklung", sagte Professor Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim. "Unsere neue Forschungsinitiative fußt auf unserer Unternehmensphilosophie, die auf langfristiges und nachhaltiges Wachstum setzt. Mit ihr werden wir die Entwicklung von Medikamenten für bisher nicht- oder nur schwer behandelbare Krankheiten entscheidend vorantreiben."

Neue F&E-Strategie
Die neue Boehringer Ingelheim F&E Strategie erweitert die Fähigkeiten von Boehringer Ingelheim in der Entwicklung und Zulassung neuer innovativer Arzneien durch eine verstärkte Einbindung der ganzen Bandbreite externer Forschung und Entwicklung – von der akademischen Grundlagenforschung bis zu innovativen Bio-Tech Startups und Kooperationspartnern aus der Pharmabranche. Dadurch sollen die besten Ideen schneller in Medikamente für Patienten umgesetzt werden.

"Unsere neue Strategie wird besonders den Ideenaustausch zwischen der akademischen Grundlagenforschung und der biomedizinischen Forschung in der Industrie fördern. Unsere Partner profitieren vom Zugang zu unseren umfassenden Erfahrungen und Fähigkeiten und von den langfristigen persönlichen Kontakten mit unseren F&E-Teams", erklärte Dr. Michel Pairet, weltweit verantwortlich für Forschung und nicht-klinische Entwicklung bei Boehringer Ingelheim und – ab Januar 2016 – Mitglied der Unternehmensleitung. "Die neue Strategie soll unsere Forschung bei der Identifikation neuer Ansätze und der Suche nach den besten Partnern noch schneller und flexibler machen. Besonders in der Forschung jenseits unserer derzeitigen Kerntherapiegebiete wollen wir so den gegenwärtigen Boom in der Bio-Medizinischen Forschung besser nutzen, um neue Therapieansätze und bessere Medikamente zu finden."

Kooperationen mit Partnern entlang der gesamten F&E-Wertschöpfungskette
"Open Innovation", ist ein integraler Bestandteil der Medikamentenentwicklung geworden. Die F&E-Organisation von Boehringer Ingelheim arbeitet mit vielen Partnern zusammen, um möglichst viele innovative Ideen in Forschungs- und Entwicklungsprojekte einzubeziehen.

  • Bilaterale Kollaborationsverträge mit akademischen Forschern und Biotechnologie-Firmen liefern wichtige Anstöße für Wirkstoffforschungsprojekte. Ein aktuelles Beispiel ist die neu geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen dem Unternehmen und vier bedeutenden wissenschaftlichen Forschungszentren in Amerika, zur Erforschung und Entwicklung neuer Therapieansätze, die einen Durchbruch bei entzündlichen Darmerkrankungen, wie z. B. Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa bringen könnten. Beteiligt sind die Icahn School of Medicine in Mount Sinai, das Massachusetts General Hospital, das Scripps Research Institute und Weill Cornell Medicine.
  • Erst kürzlich wurde ein exklusiver Lizenzvertrag zwischen Boehringer Ingelheim und der koreanischen Firma Hanmi Pharmaceutical geschlossen zur Entwicklung einer zielgerichteten Therapie für Lungenkrebspatienten mit EGFR-Mutationen.
  • Mit der kalifornischen Firma Circuit Therapeutics abeitet Boehringer Ingelheim mit Methoden der Optogenetik, um neue Behandlungsansätze für psychiatrische und kardiometabolische Erkrankungen zu identifizieren.
  • Partnerschaften zwischen der Industrie und staatlich geförderten Einrichtungen wie dem Structural Genomics Consortium (SGC), der Innovative Medicines Initiative (IMI) und dem G-protein coupled receptor (GPCR) Consortium spielen eine immer größer werdende Rolle. Boehringer Ingelheim ist ein aktives Mitglied dieser erfolgreichen öffentlich-privaten Partnerschaften und kürzlich dem GPCR Consortium beigetreten.
  • Crowdsourcing-Initiativen mit jungen Unternehmen wie InnoCentive, Waltham, Massachusetts, USA und dem BioMed X Innovation Center in Heidelberg bringen die besten Wissenschaftler und bahnbrechende neue Ansätze zur Lösung schwieriger medizinischer Fragen zusammen.
  • Im Institute for Molecular Pathology (IMP) in Wien, das zum überwiegenden Teil von Boehringer Ingelheim finanziert wird, wird Grundlagenforschung betrieben.
  • Der Venture Fund von Boehringer Ingelheim, der mit 100 Millionen Euro ausgestattet ist, investiert derzeit in ein Portfolio von 13 unterschiedlichen Startup-Firmen mit vielversprechenden therapeutischen Ideen.

Mit der neuen F&E-Strategie bereitet sich Boehringer Ingelheim auf die Herausforderungen und Veränderungen des pharmazeutischen Marktes weltweit vor. "Mit diesem entscheidenden Schritt, richten wir Boehringer Ingelheim neu für nachhaltiges Wachstum aus", sagte Professor Barner. "Wir hoffen, damit weiter beitragen zu neuartigen Therapien zur Lösung bisher ungelöster Probleme bei Immunerkrankungen, in den Bereichen Atemwegserkrankungen und Kardiometabolismus, sowie in der Onkologie und bei Krankheiten des zentralen Nervensystems und darüber hinaus zu entwickeln."