Bionorica meldet Rekordumsatz für 2017 und will weiter expandieren

Umsatz um 17,6 Prozent erhöht auf 297,6 Millionen Euro

Dr. Uwe Baumann (links) und Prof. Dr. Michael A. Popp können zufrieden sein

Bionorica blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück. Das Pharmaunternehmen hat seinen Umsatz erneut auf 297,6 Millionen Euro gesteigert. Das bedeutet einen deutlichen Zuwachs um 17,6 Prozent. Das teilte der Inhaber und Vorstandsvorsitzende der Bionorica SE, Prof. Dr. Michael A. Popp, bei der Vorlage des Jahresberichtes mit. Im Bereich der apothekenpflichtigen, nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel (OTC), erzielte Bionorica Wachstum in allen relevanten Segmenten: Der weltweite OTC-Umsatz ist um 14,4 Prozent auf 272 Millionen Euro gestiegen. Neben einem deutlichen Plus in den Bereichen Atemwege und Gynäkologika konnte bei den Urologika mit einer Umsatzsteigerung von 23,9 Prozent ein besonders dynamisches Wachstum generiert werden.

Insgesamt konnte Bionorica in allen Vertriebsländern steigende Absätze realisieren. Russland und Deutschland bleiben dabei weiterhin die stärksten Märkte. In beiden Ländern konnten 2017 die Abverkaufszahlen deutlich gesteigert werden. In Russland erreichten sie bei den Packungen erstmals die 20 Millionen-Marke, in Deutschland 19,5 Millionen. Insgesamt wurden 39 Millionen Packungen im Ausland verkauft, das entspricht einem Umsatz von 160 Millionen Euro. Deutschland einberechnet, wurden in der Summe weltweit gut 58 Millionen Packungen verkauft. Im Heimatmarkt wurden somit 112 Millionen Euro Umsatz erzielt.

Hohe Eigenkapitalquote sichert Unabhängigkeit und dynamisches Wachstum

Mit einer Eigenkapitalquote von 79 Prozent verfügt der Naturarzneihersteller über eine gesunde Grundlage für weiteres Wachstum. „Die Kapitalstärke von Bionorica ist wichtig für die Finanzierung unseres Wachstums aus eigener Kraft“, so Prof. Popp. Die Investitionen für Absicherung des weiteren Wachstums lagen 2017 bei 14,9 Millionen Euro, davon entfielen rund 11,3 Millionen Euro auf Sachanlagen.

Bionorica ist der führende Hersteller auf dem deutschen Phytopharmakamarkt. „Nach Absatz in Packungen haben wir unsere Marktführerschaft in Deutschland weiter ausgebaut“, bestätigt Dr. Uwe Baumann, Leiter Global Business und Vorstandsmitglied von Bionorica, und fügt hinzu: „Ganz besonders erfreulich ist diese Tatsache vor dem Hintergrund des schwer umkämpften Marktes. Hier haben wir einmal mehr outperformt.“ Bei allen Kernmarken verzeichnet das Unternehmen ein zweistelliges Umsatzplus. Sinupret, das stärkste Produkt von Bionorica auf dem deutschen Markt, konnte trotz starker Marktoffensiven des Wettbewerbs ein Umsatzplus von 16,4 Prozent verbuchen und den Marktanteil weiter ausbauen. Ebenso Canephron mit 16,2 Prozent. Der Umsatz von Bronchipret konnte um 15,2 Prozent gesteigert werden und von Imupret um 14,5 Prozent. Die Gründe für den erhöhten Umsatz der Atemwegspräparate sieht Prof. Popp neben der ausgeprägten Erkältungsperiode im Winter 2016/17 in der nachhaltigen und wissenschaftlich fundierten Ausrichtung der Kommunikation auf Ärzte und Apotheker.

Erschließung internationaler Märkte schreitet voran

2017 hatte Bionorica weltweit die Entwicklung neuer Märkte weiter vorangetrieben, sowohl in Europa als auch in Süd- und Mittel-Amerika sowie in Asien. Erfolgreich gestartet ist Bionorica auch im iranischen Markt. Sieben Bionorica-Medikamente wurden dort zugelassen und sind seit November 2017 verfügbar. In den Startlöchern steht man auch im mexikanischen Markt. Der Markteintritt ist hier für 2019 geplant. „Mexiko ist für uns ein strategischer Markt und bietet gute Wachstumschancen“, erklärt Dr. Baumann.

Prof. Dr. Popp und Dr. Baumann begrüßten die positive Entwicklung bei der Verschreibung des Wirkstoffs Dronabinol seit der Gesetzesnovellierung in Deutschland zur Erstattung von Cannabis-Arzneimitteln im März 2017. 11.000 Patienten wurden 2017 mit Dronabinol versorgt. Das sind fast drei Mal mehr Menschen als noch 2016. Entsprechend entwickelten sich auch die weltweiten Umsatzzahlen für Dronabinol: Mit rund 13,6 Millionen Euro lag der Umsatz 2017 über dem Doppelten des Vorjahres. „Dank der Gesetzesnovellierung können wir mehr schwerstkranken Menschen mit Dronabinol helfen und die Therapiesituation verbessern“, betont Popp. Er ist zuversichtlich, dass die Zahl der behandelten Patienten noch steigen wird. „Die aktuelle Genehmigungsrate seitens der gesetzlichen Krankenkassen liegt laut Medienberichten bei zirka 60 Prozent“, so Popp, „wir hoffen auf eine sich weiterhin positiv entwickelnde Genehmigungssituation. Dies würde die Lebensqualität vieler darauf angewiesener Patienten deutlich verbessern.“

Ausbau der internationalen Forschung

Bionorica baut die internationalen Forschungskapazitäten weiter aus: Bereits jetzt widmen sich mehr als 50 Mitarbeiter am Standort Neumarkt und rund 30 Wissenschaftler bei Bionorica research in Innsbruck der Erforschung von Pflanzenwirkstoffen. Das Forschungsnetzwerk des Unternehmens umfasst weltweit über 500 führende Institute, Kliniken und Universitäten. 2017 konnten mehrere Forschungserfolge erzielt werden: Über 100 Pflanzen wurden untersucht und über 1.000 Inhaltsstoffe charakterisiert. Auch beim Anbau setzt Bionorica auf neueste Analyse-Technologien. Mithilfe eines Handgeräts und einer Sonde können direkt auf dem Feld die Qualität der Inhaltsstoffe einer Heilpflanze gemessen und der Erntezeitpunkt optimiert werden. Außerdem wurde ein genetisches Verfahren entwickelt zur exakten Bestimmung der Arten und Unterarten von Pflanzen.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wird Bionorica noch weiter forcieren. Hierzu investiert das Unternehmen verstärkt in den Standort Innsbruck in Österreich, um die Vision des „Phytovalley Tirol“ voranzutreiben, das weltweit einzigartig die Forschung rund um die medizinische Nutzung von Pflanzenwirkstoffen bündeln soll. Zu diesem Zweck wurde 2017 das Michael Popp-Instituts in der Leopold Franzens-Universität gegründet. „Durch die Einrichtung des Instituts soll sich die Universität Innsbruck und die Region als Zentrum für moderne wissenschaftlich fundierte pflanzliche Arzneimittelforschung positionieren. Wir bauen weiter an dieser weltweit einzigartigen Wissens-Konzentration für pflanzliche Wirkstoffforschung, dem Phytovalley“, so Prof. Popp. Die Kosten für die beiden Stiftungsprofessuren, bei der rund 20 Wissenschaftler und Studierende beschäftigt sein werden, teilen sich das Land Tirol sowie die Michael A. Popp Nature Science Foundation.

2018: Investitionsrekord zum 85-jährigen Bestehen

Während der vergangenen fünf Jahre hat Bionorica bereits über 100 Millionen Euro alleine in seine Zentrale in Neumarkt investiert und dort eine der modernsten und umweltfreundlichsten Produktionsstätten für pflanzliche Arzneimittel weltweit geschaffen. Prof. Popp kündigte zum 85. Geburtstag von Bionorica einen Investitionsrekord für das Jahr 2018 an, der neben der Unternehmenszentrale vor allem den Forschungsstandort Innsbruck und das neue Werk im russischen Woronesch betrifft. Mit einem geplanten Investitionsvolumen von 40,5 Millionen Euro wird das Unternehmen die Investitionssumme von 2017 mehr als verdoppeln. Von 2012 bis Ende 2018 wird Bionorica 160,5 Millionen Euro in seine Standorte investiert haben. Die Mitarbeiterzahl der Bionorica in Deutschland ist erstmals über 1.000 gestiegen und hat sich somit seit 2006 mehr als verdoppelt. Weltweit zählt Bionorica mehr als 1.600 Beschäftigte.
 

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