Bayer will Life-Science-Geschäfte deutlich ausbauen

Kräftige Umsatz- und Margensteigerung bei Healthcare bis 2017 angestrebt

Marijn Dekkers

Der Bayer-Konzern strebt für seine Life-Science-Geschäfte ein kräftiges Umsatz- und Ergebniswachstum in den kommenden Jahren an. "Wir sind auch mittelfristig optimistisch und haben uns in den Life-Science-Geschäften viel vorgenommen", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers kürzlich auf der Investorenkonferenz "Meet Management" in Berlin. Vor allem im Healthcare-Geschäft sollen Umsatz und Marge bis 2017 deutlich steigen. 

Treiber sind hier insbesondere die neueren Pharma-Produkte sowie das Consumer-Care-Geschäft, das im vergangenen Jahr durch Akquisitionen erheblich gestärkt wurde. "Wir werden weiterhin signifikante Mittel investieren, um auch in Zukunft mit innovativen Produkten erfolgreich sein zu können", so Dekkers.

"Im Gesundheitsgeschäft sind die Aussichten dank unserer fünf neueren Pharma-Produkte besonders positiv", sagte Dekkers weiter. "Sie haben entscheidend dazu beigetragen, dass wir unter den großen Pharma-Unternehmen mit am schnellsten wachsen." Im laufenden Jahr sollen der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas zusammen bereits einen Umsatz in Richtung vier Milliarden Euro erzielen. Das jährliche Spitzenumsatzpotenzial dieser Produkte bezifferte Dekkers auf insgesamt mindestens 7,5 Milliarden Euro. 

Hohe Erwartungen an die mittelfristige Umsatz- und Ertragsentwicklung
Bis zum Jahr 2017 will Bayer im HealthCare-Geschäft den Umsatz pro Jahr durchschnittlich um rund sechs Prozent auf mehr als 25 Milliarden Euro steigern und die bereinigte EBITDA-Marge auf 29 bis 31 Prozent erhöhen. Bei Pharma will Bayer den Umsatz bis 2017 pro Jahr um durchschnittlich sieben Prozent auf über 15 Milliarden Euro steigern. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge der Sparte soll 32 bis 34 Prozent erreichen. Die Höhe der Marge werde maßgeblich vom Erfolg der vermarkteten Produkte bestimmt, aber auch vom Fortschritt der Projekte, die sich derzeit in der Forschungs- und Entwicklungspipeline befänden, erläuterte der Vorstandsvorsitzende. Je besser sich die Pharma-Pipeline entwickle, desto höhere Investitionen in weiterführende klinische Studien seien erforderlich.

Bayer erwarte in den kommenden 12 bis 18 Monaten bedeutende Fortschritte bei seinen Pipeline-Projekten im mittleren und fortgeschrittenen Stadium. "Wir wollen helfen, auf unseren Forschungsgebieten Herzkreislauf- und Blut-Erkrankungen sowie Krebs und Frauengesundheit die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten zu verbessern", sagte Dekkers. Allein für 2015 plane Bayer Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von mehr als vier Milliarden Euro. Davon entfällt mit rund 2,2 Milliarden Euro mehr als die Hälfte auf das Pharma-Geschäft.

Das Segment Consumer Health soll seinen Umsatz bis 2017 pro Jahr durchschnittlich um gut vier Prozent auf über zehn Milliarden Euro steigern und eine bereinigte EBITDA-Marge von 24 bis 26 Prozent erzielen. Hierzu soll insbesondere das von Merck & Co., Inc. (USA) erworbene Consumer-Care-Geschäft beitragen. Die Integration verlaufe sehr erfolgreich, so Dekkers. Bayer belege nun weltweit eine starke zweite Position im Geschäft mit rezeptfreien Produkten (OTC).

Verselbstständigung von Materialscience inklusive Börsengang bis spätestens Mitte 2016
"Die beschlossene vollständige Ausrichtung von Bayer auf die Life-Science-Geschäfte werden wir nun mit aller Kraft vorantreiben", kündigte Dekkers an. Alle Projekte hierzu seien voll im Plan. Bis zum 31. August 2015 soll die wirtschaftliche und rechtliche Verselbstständigung von Materialscience - der sogenannte Carve-out - erfolgen und der geplante Börsengang bis spätestens Mitte 2016. Die Entscheidung, ob dies im Wege eines IPO oder eines Spin-off geschehen soll, ist für die zweite Jahreshälfte 2015 geplant.

"Für die Zukunft sind wir optimistisch", fasste Dekkers zusammen. Bayer habe exzellente Wachstumsperspektiven mit seinen herausragenden Kompetenzen in Forschung und Entwicklung sowie im Vertrieb, einer dynamischen Innovationspipeline, starken Marken und einer überlegenen Präsenz in den Wachstumsmärkten.

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