Bayer steigert Ergebnis deutlich im 2. Quartal 2015

Pharma-Produkte wachsen dynamisch

Bayer mit sehr guten Ergebnissen

Der Bayer Konzern ist im 2. Quartal 2015 weiter gewachsen und hat das Ergebnis deutlich gesteigert. "Alle drei Teilkonzerne haben zu der erfreulichen Verbesserung des Ergebnisses beigetragen", erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Mittwoch bei der Vorlage des Zwischenberichts. Healthcare überzeugte mit deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerungen, die auf die erneut erfreuliche Geschäftsausweitung mit den neueren Pharma-Produkten und die positive Umsatzentwicklung bei Consumer Health zurückzuführen ist.

Bei Cropscience lagen die Umsätze auf dem Niveau des starken Vorjahresquartals, während das Ergebnis gesteigert werden konnte. Bei Materialscience blieb der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Das Ergebnis des Teilkonzerns stieg hingegen deutlich um nahezu 90 Prozent, insbesondere aufgrund einer verbesserten Nachfragesituation und niedrigerer Rohstoffkosten. Die Vorbereitungen für den angekündigten Börsengang von Materialscience verlaufen planmäßig. Für das Gesamtjahr äußerte sich Dekkers weiter zuversichtlich: "Wir bestätigen den Konzernausblick für die operative Performance im fortzuführenden Geschäft." Angesichts der veränderten Währungsverhältnisse zum 30. Juni 2015 wurde die Prognose entsprechend angepasst.

Nach der im Juni 2015 erfolgten Unterzeichnung des Verkaufsvertrags mit Panasonic Healthcare Holdings Co., Ltd. ist das Diabetes-Care-Geschäft nicht mehr im fortzuführenden Geschäft enthalten. Die Vergleichswerte wurden angepasst. Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal 2015 um 18,2 Prozent auf 12,090 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entspricht das einem Plus von 3,7 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 33,2 Prozent auf 2,899 Milliarden Euro. Die gute Geschäftsentwicklung ging einher mit höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing und Vertrieb.

Währungseffekte trugen mit etwa 260 Millionen Euro zum Ergebnis bei. Das EBIT des Bayer-Konzerns stieg deutlich um 27,7 Prozent auf 1,833 Milliarden Euro. Darin enthalten sind per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 255 Millionen Euro. Diese resultierten im Wesentlichen aus der Neubewertung von sonstigen Forderungen, Kosten für die Integration erworbener Geschäfte, Aufwendungen für den geplanten Börsengang von Materialscience, Effizienzsteigerungsmaßnahmen und für die Konsolidierung von Produktionsstätten. Das Konzernergebnis stieg um 20,9 Prozent auf 1,152 Milliarden Euro und das bereinigte Ergebnis je Aktie im fortzuführenden Geschäft um 33,8 Prozent auf 1,98 Euro.

Neuere Pharma-Produkte wachsen weiterhin dynamisch
Im Gesundheitsgeschäft (Healthcare) erhöhte sich der Umsatz im 2. Quartal um 28,0 Prozent auf 5,908 Milliarden Euro. "Dieser Anstieg beruhte insbesondere auf der erfreulichen Umsatzentwicklung der neueren Pharma-Produkte", erläuterte Dekkers. "Im Segment Consumer Health erzielten wir ebenfalls ein solides organisches Wachstum - hierzu trugen alle Divisionen bei." Die deutliche nominale Steigerung ist im Wesentlichen auf den Umsatz mit den von Merck & Co., Inc., USA, erworbenen Produkten sowie auf Währungseffekte zurückzuführen.

Der Umsatz des Segments Pharma stieg wpb. deutlich um 10,7 Prozent auf 3,492 Milliarden Euro. Die neueren Produkte - der Blutgerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmittel Stivarga und Xofigo sowie Adempas gegen Lungenhochdruck - entwickelten sich weiter dynamisch und erzielten einen Umsatz von insgesamt 1,051 (0,702) Milliarden Euro. Der Umsatz von Xarelto™ wuchs dank deutlicher Mengenausweitungen in allen Regionen um währungsbereinigt (wb.) 42,6 Prozent. Eylea erzielte mit einem Plus von wb. 49,1 Prozent erneut kräftige Zuwächse. Bei den etablierten Top-Produkten verbesserte sich das Blutgerinnungsmittel Kogenate um wb. 14,3 Prozent, hauptsächlich wegen zeitlicher Umsatzverschiebungen. Das Geschäft mit den Hormonspiralen der Mirena-Produktfamilie entwickelte sich mit einem Zuwachs von wb. 11,1 Prozent erfreulich. Der Umsatz des Multiple-Sklerose-Präparats Betaferon/Betaseron war insgesamt um wb. 8,8 Prozent rückläufig, unter anderem bedingt durch stärkeren Wettbewerb in Europa und den USA. Insgesamt wuchs das Pharma-Geschäft wb. in allen Regionen.

Der Umsatz des Segments Consumer Health erhöhte sich wpb. um 4,0 Prozent auf 2,416 Milliarden Euro. Bei Consumer Care belief sich der Umsatz der von Merck & Co., Inc., USA, erworbenen Produkte auf 528 Millionen Euro. Positiv entwickelte sich auch das Hautpflegemittel Bepanthen/Bepanthol mit einem Plus von wb. 6,9 Prozent. Einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum der Division Animal Health leistete das Floh- und Zeckenhalsband Seresto. Der Umsatz der Advantage-Produktfamilie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln stieg um wb. 3,9 Prozent. Im Geschäft mit Kontrastmitteln und Medizingeräten (Medical Care) erzielte das MRT-Kontrastmittel Gadovist/ Gadavist nach Zulassung in weiteren Indikationen einen deutlichen Zuwachs von wb. 12,1 Prozent.

Cropscience steigert Ergebnis trotz schwieriger Bedingungen in Lateinamerika
Im Agrargeschäft (Cropscience) stieg der Umsatz um 10,2 Prozent auf 2,723 Milliarden Euro. Wpb. lag er mit minus 0,6 Prozent auf dem Niveau des starken Vorjahresquartals. "Cropscience hat sich in einem Marktumfeld behauptet, das vor allem in Lateinamerika weiterhin schwierig war", sagte Dekkers. Mit einem Plus von wb. 4,9 Prozent verzeichnete der Teilkonzern in Asien/Pazifik die höchsten Umsatzzuwächse. In Nordamerika legte das Geschäft wb. um 2,0 Prozent zu und in Europa um wb. 0,9 Prozent. Dagegen gab der Umsatz in der Region Lateinamerika/Afrika/Nahost um wb. 8,8 Prozent nach.

Verbesserte Nachfrage und sinkende Rohstoffpreise bei Materialscience
Der Umsatz im Geschäft mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen (Materialscience) erhöhte sich im 2. Quartal um 11,2 Prozent auf 3,185 Milliarden Euro. Wpb. lag der Teilkonzern mit plus 0,6 Prozent auf dem Niveau des Vorjahresquartals. "MaterialScience konnte die Absatzmengen in allen Regionen erhöhen. Dem standen negative Preiseffekte, insbesondere bei Polyurethanes gegenüber", führte Dekkers aus. Insgesamt waren die Rohstoffpreise gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark rückläufig.