Bayer mit starker Performance nach vereinbarter Übernahme von Monsanto

Konzernergebnis um 18,8 Prozent auf 1,187 Milliarden Euro verbessert

Bayer Konzernzentrale Leverkusen

Der Bayer-Konzern hat seinen Wachstumskurs im dritten Quartal 2016 weiter fortgesetzt und ist mit der vereinbarten Akquisition von Monsanto auch strategisch einen großen Schritt vorangekommen. "Die Ankündigung, Monsanto zu übernehmen, ist ein bedeutender strategischer Meilenstein für Bayer. Wir schaffen damit ein führendes Unternehmen in der Agrarwirtschaft - und festigen zugleich unsere führende Position als Life-Science-Unternehmen", sagte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann bei der Vorlage des Zwischenberichts.

Animal Health verbessert Umsatz und Ergebnis
Im Tiergesundheitsgeschäft (Animal Health) erzielte Bayer einen Umsatzanstieg von 0,8 (wpb. 2,5) Prozent auf 360 Millionen Euro. Besonders positiv entwickelte sich die Region Asien/Pazifik. Auch in Europa legte der Umsatz zu, während sich das Geschäft in Nordamerika leicht rückläufig entwickelte. Das Geschäft mit dem Floh- und Zeckenhalsband Seresto entwickelte sich in allen Regionen positiv und legte wb. um 19,2 Prozent zu. Der Umsatz der Advantage-Produktfamilie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln lag auf Vorjahresniveau. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Animal Health stieg um 6,0 Prozent auf 89 Millionen Euro. Maßgeblich hierfür waren Mengen- und Preissteigerungen sowie geringere Aufwendungen für Marketing und Vertrieb. Dem standen gestiegene Herstellungskosten und höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber.

Deutliche Ergebnissteigerung bei Covestro
Bei Covestro betrug der Umsatz im dritten Quartal 3,004 Milliarden Euro. Das entsprach nominal dem Vorjahresniveau (minus 0,2 Prozent) und wpb. einem leichten Anstieg um ein Prozent. Die Absatzmengen lagen insgesamt über denen des Vorjahresquartals, insbesondere bei Polycarbonates und Polyurethanes. Die Verkaufspreise waren in allen Business Units rückläufig. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 19,5 Prozent auf 564 Millionen Euro. Dieser Zuwachs ist im Wesentlichen auf gesunkene Rohstoffpreise und höhere Absatzmengen zurückzuführen, die den Rückgang der Absatzpreise überkompensierten. Ein Währungseffekt von rund minus 10 Millionen Euro wirkte ergebnisbelastend.

Zuversicht für das Gesamtjahr 2016
Für den Konzern inklusive Covestro plant Bayer im Jahr 2016 weiterhin einen Umsatz von 46 bis 47 Milliarden Euro. Dies entspricht nach wie vor wpb. einem Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen plant Bayer wie bisher im oberen einstelligen Prozentbereich zu erhöhen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft will der Konzern nun ebenfalls im oberen einstelligen Prozentbereich steigern (bisher: im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Covestro ab dem 19. April 2016 mit rund 64 Prozent (vom 1. Januar bis 18. April 2016: mit rund 69 Prozent) enthalten ist. Covestro plant für das Jahr 2016 weiterhin einen Umsatzrückgang. Für das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA erwartet das Unternehmen jetzt eine Steigerung für das Gesamtjahr auf eine Größenordnung von ungefähr 1,9 Milliarden Euro (bisher: für das zweite Halbjahr mindestens auf der Höhe des Vorjahres).

Für den Bereich Life Sciences, also den Bayer-Konzern ohne Covestro, ist unverändert ein Umsatz von ca. 35 Milliarden Euro geplant. Dies entspricht wpb. nach wie vor einem Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist wie bisher eine Steigerung im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich geplant. Darin sind Dissynergien von rund 130 Millionen Euro aus der Verselbstständigung von Covestro sowie aus Desinvestitionen berücksichtigt.

Für Pharmaceuticals erwartet Bayer weiterhin einen Umsatz von über 16 Milliarden Euro. Dies entspricht wie bisher einem wpb. Zuwachs im oberen einstelligen Prozentbereich. Der Umsatz der neueren Pharma-Produkte soll nach wie vor in Richtung 5,5 Milliarden Euro steigen. Für das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA ist wie bisher eine Steigerung im unteren Zehner-Prozentbereich geplant und für die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge eine Verbesserung. In der Division Consumer Health rechnet Bayer weiterhin mit einem Umsatz von ca. 6 Milliarden Euro. Hier ist wie bisher ein wpb. Umsatzwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich geplant. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erwartet das Unternehmen hier unverändert auf dem Niveau des Vorjahres.

In Anbetracht des weiterhin schwachen Marktumfelds plant Bayer für Crop Science nach wie vor einen wpb. Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Dies entspricht wie bisher nominal einem Umsatz von etwa 10 Milliarden Euro. Bayer plant weiterhin einen Rückgang des EBITDA vor Sondereinflüssen der Division im unteren einstelligen Prozentbereich. Bei Animal Health erwartet Bayer weiterhin einen Umsatz leicht über dem Niveau des Vorjahres und plant nach wie vor eine wpb. Steigerung des Umsatzes im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Animal Health erwartet Bayer nun auf dem Niveau des Vorjahres (bisher: Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich).

Vereinbarte Akquisition von Monsanto schafft ein führendes Unternehmen der Agrarwirtschaft
Mit der Unterzeichnung der bindenden Vereinbarung zur Übernahme von Monsanto für 128 Dollar je Aktie - entsprechend einem Transaktionswert von rund 66 Milliarden Dollar - erreichte Bayer am 14. September 2016 einen bedeutenden Meilenstein. "Die Logik dieses Schrittes ist absolut überzeugend", sagte Baumann. "Beide Unternehmen passen perfekt zusammen und ergänzen sich hervorragend. Gemeinsam werden wir mit aller Kraft daran arbeiten, eine der größten Herausforderungen der Gesellschaft zu bewältigen: nämlich eine deutlich wachsende Weltbevölkerung auf eine ökologisch nachhaltige Weise zu ernähren."

Das Angebot von Bayer werde auf die Bedürfnisse der Kunden in aller Welt zugeschnitten sein - vom Großbetrieb in den USA bis zum Kleinbauern in Indien. Die Transaktion unterliegt üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich der Zustimmung durch die Mehrheit der Monsanto-Aktionäre zur Fusionsvereinbarung und der Genehmigung durch relevante Kartell- und andere Behörden. Bayer hat damit begonnen, die erforderlichen Genehmigungen einzuholen. Der Antrag soll noch in diesem Jahr in den USA gestellt werden und in der Europäischen Union voraussichtlich im ersten Quartal 2017. Im Rahmen der Finanzierung hat Bayer die Syndizierung des Bankkredits über rund 57 Milliarden Dollar Anfang Oktober erfolgreich abgeschlossen. Die Refinanzierung wird in Abhängigkeit vom jeweiligen Kapitalmarktumfeld erfolgen - dies zum Teil möglicherweise auch schon deutlich vor dem Abschluss der Transaktion, den Bayer bis Ende 2017 erwartet.