Bayer mit starker Performance nach vereinbarter Übernahme von Monsanto

Konzernergebnis um 18,8 Prozent auf 1,187 Milliarden Euro verbessert

Bayer Konzernzentrale Leverkusen

Der Bayer-Konzern hat seinen Wachstumskurs im dritten Quartal 2016 weiter fortgesetzt und ist mit der vereinbarten Akquisition von Monsanto auch strategisch einen großen Schritt vorangekommen. "Die Ankündigung, Monsanto zu übernehmen, ist ein bedeutender strategischer Meilenstein für Bayer. Wir schaffen damit ein führendes Unternehmen in der Agrarwirtschaft - und festigen zugleich unsere führende Position als Life-Science-Unternehmen", sagte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann bei der Vorlage des Zwischenberichts.

Starke Umsatz- und Ergebnisentwicklung bei Pharmaceuticals
Im Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) stieg der Umsatz erfreulich um 7,3 (wpb. 7,6) Prozent auf 4,152 Milliarden Euro. "Unsere neueren Produkte verzeichneten weiterhin eine starke Entwicklung", sagte Baumann. Der Gerinnungshemmer Xarelto das Augenmedikament Eylea die Krebsmittel Xofigo und Stivarga sowie Adempas gegen Lungenhochdruck erzielten einen Umsatz von insgesamt 1,395 Milliarden Euro. Währungsbereinigt (wb.) entsprach das einem Plus von 28,3 Prozent. Xarelto erzielte erneut starke Umsatzsteigerungen (wb. plus 34,4 Prozent), maßgeblich durch die Mengenausweitungen in Europa und Japan. Erfreuliche Zuwächse verzeichnete Xarelto auch in den USA, wo das Produkt von einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson vermarktet wird. Die Umsätze von Eylea konnten mit wb. plus 26,5 Prozent deutlich gesteigert werden, vor allem aufgrund des guten Geschäftsverlaufs in Europa und Kanada.

Bei den etablierten Top-Pharmaprodukten erzielten vor allem die Hormonspiralen der Mirena-Produktfamilie starke Umsatzzuwächse (wb. plus 13,2 Prozent), insbesondere infolge einer positiven Preisentwicklung in den USA. Erfreulich entwickelten sich die Geschäfte mit dem Antidiabetikum Glucobay (wb. plus 8,0 Prozent) sowie mit dem Antibiotikum Avalox/Avelox (wb. plus 8,8 Prozent), die weiter von einer hohen Nachfrage in China profitierten. Bei den Blutgerinnungsmitteln Kogenate/Kovaltry führten Schwankungen im Bestellvolumen des Vertriebspartners zu leicht rückläufigen Umsätzen (wb. minus 2,4 Prozent). Das Geschäft mit dem Krebsmedikament Nexavar blieb merklich unter Vorjahr (wb. minus 9,3 Prozent), vor allem aufgrund eines erhöhten Wettbewerbsdrucks in den USA. Beim Multiple-Sklerose-Präparat Betaferon/Betaseron gingen die Umsätze deutlich zurück (wb. minus 19,7 Prozent), im Wesentlichen bedingt durch einen schwächeren Geschäftsverlauf in den USA und Europa. Insgesamt konnte das Pharmaceuticals-Geschäft in allen Regionen wb. ausgebaut werden.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals stieg bei weiterhin überproportional hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung deutlich um 13,4 Prozent auf 1,421 Milliarden Euro. Dieser Ergebniszuwachs ist zum einen auf die sehr gute Geschäftsentwicklung - insbesondere der neueren Produkte - zurückzuführen. Zum anderen konnten die Aufwendungen für Marketing und Vertrieb in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals gehalten werden.

Moderate Geschäftsausweitung bei Consumer Health
Der Umsatz im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) lag mit 1,425 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Wpb. entsprach das einem Zuwachs von 3,6 Prozent. Währungsbereinigt entwickelte sich das Geschäft in den Regionen Lateinamerika/Afrika/Nahost, Nordamerika und Asien/Pazifik positiv. In Europa hingegen gingen die Umsätze im Vergleich zu einem starken Vorjahresquartal leicht zurück. "Zweistellige Wachstumsraten erzielten wir mit unseren Marken Aleve, Alka-Seltzer, One A Day und Elevit", sagte Baumann.

Das Analgetikum Aleve legte wb. um 12,7 Prozent zu. Maßgeblich hierfür war die positive Geschäftsentwicklung in den USA, unter anderem dank einer Produktlinienerweiterung. Die Alka-Seltzer-Produktfamilie zur Behandlung von Magenbeschwerden und Erkältungskrankheiten (wb. plus 15,0 Prozent) und das Vitaminpräparat One A Day (wb. plus 11,8 Prozent) erzielten ebenfalls deutliche Umsatzsteigerungen, die vor allem auf Produktlinienerweiterungen in den USA zurückzuführen sind. Das Geschäft mit dem Vitaminpräparat Elevit wuchs merklich (wb. plus 17,9 Prozent), vor allem in China. Dagegen blieb das Geschäft mit dem Sonnenschutzmittel Coppertone mit wb. minus 5,0 Prozent infolge geringerer Verkäufe in den USA unter Vorjahr.  Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health ging um 3,5 Prozent auf 328 Millionen Euro zurück. Die Ergebnisbeiträge aus der positiven Geschäftsentwicklung konnten die höheren Herstellungskosten und Währungseffekte von etwa minus 20 Millionen Euro nicht kompensieren.

Crop Science in weiterhin schwierigem Marktumfeld erfolgreich
Im Agrargeschäft (Crop Science) erzielte Bayer einen Umsatz von 2,057 Milliarden Euro. Nominal entsprach das einem Rückgang von 1,2 Prozent, wpb. lag der Umsatz auf Vorjahreshöhe. "Crop Science war in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld erfolgreich", sagte Baumann. Crop Protection/Seeds konnte insgesamt das Niveau des Vorjahresquartals halten, trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen vor allem in Lateinamerika. Erfreulich entwickelte sich das Crop-Science-Geschäft in Europa (wb. plus 5,8 Prozent) und Nordamerika (wb. plus 5,7 Prozent). In Asien/Pazifik lag der Umsatz mit wb. plus 1,1 Prozent leicht über Vorjahr, während er in Lateinamerika/Afrika/ Nahost mit wb. minus 5,3 Prozent rückläufig war.

Im Pflanzenschutz (Crop Protection) erzielten die Fungizide ein Plus von wpb. 8,1 Prozent. Deutlich rückläufig entwickelten sich hingegen die Insektizide (wpb. minus 16,8 Prozent). Auch die Herbizide (wpb. minus 1,0 Prozent) und Seed Growth (Saatgutbehandlungsmittel - wpb. minus 3,7 Prozent) lagen unter Vorjahr. Sehr erfreulich war die Entwicklung bei Seeds (Saatgut) mit einem Umsatzzuwachs von wpb. 21,6 Prozent. Auch Environmental Science legte mit einem Plus von wpb. 17,7 Prozent kräftig zu. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 318 Millionen Euro. Höheren Absatzpreisen und einem positiven Währungseffekt von rund 80 Millionen Euro standen unter anderem geringere Absatzmengen, höhere Wertberichtigungen auf Forderungen sowie gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber.