Bayer bestätigt Konzernausblick bei positiver Geschäftsentwicklung

Bayer Konzernzentrale in Leverkusen

Der Bayer-Konzern hat sich im 3. Quartal 2018 in einem schwierigen Umfeld operativ gut entwickelt. Zum ersten Mal seit der Übernahme von Monsanto ist das neue Geschäft, dessen Integration erfolgreich begonnen hat, für ein volles Quartal in den Zahlen enthalten. „Crop Science verzeichnete akquisitionsbedingt einen deutlichen Ergebnisanstieg. Pharmaceuticals entwickelte sich erfreulich. Und bei Consumer Health konnte der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt gesteigert werden, während das Ergebnis durch Währungseffekte belastet war“, sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Dienstag bei der Vorlage des Zwischenberichts. Den angepassten Konzernausblick für das Gesamtjahr 2018 bestätigte er.

Der Konzernumsatz stieg im 3. Quartal währungs- und portfoliobereinigt um 1,9 Prozent auf 9,905 Milliarden Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen blieb mit 2,202 Milliarden Euro (minus 0,1 Prozent) auf Vorjahresniveau, wobei die Beiträge des erworbenen Agrargeschäfts höher ausfielen als erwartet.

Pharmaceuticals steigert Umsatz und Ergebnis

Der Umsatz von Bayer mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 4,163 Milliarden Euro. „Zu der erfreulichen Steigerung haben alle Regionen beigetragen“, sagte Baumann. „Eine besonders positive Entwicklung verzeichneten wir in Europa und China.“ Mit den Hauptwachstumsprodukten setzte Bayer 1,730 Milliarden Euro um. Der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmittel Xofigo und Stivarga sowie Adempas gegen Lungenhochdruck legten damit zusammen um 15,7 Prozent zu. Das Geschäft mit Xarelto wuchs um 18,8 Prozent, weil der Absatz in Europa, insbesondere in Deutschland, und in China stieg. Überdurchschnittlich fiel das Plus auch bei Eylea (17,9 Prozent) und Adempas (22,1 Prozent) aus. Bei Xofigo verringerte sich der Umsatz um 13,0 Prozent, vor allem aufgrund rückläufiger Absätze in den USA und Japan.

Den größten Umsatzzuwachs unter den weiteren Top-Pharmaprodukten erzielte das Antidiabetikum Glucobay mit 14,3 Prozent, maßgeblich durch mehr Absatz in China. Bei Adalat gegen Bluthochdruck und koronare Herzerkrankungen ging das Geschäft hingegen um 6,4 Prozent zurück, denn Mengenausweitungen in China konnten Rückgänge in Japan und Kanada nicht kompensieren.

Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals stieg um 4,1 Prozent auf 1,554 Milliarden Euro. Währungsbereinigt entsprach das einem Plus von 9,0 Prozent. Die Steigerung ist primär zurückzuführen auf die sehr gute Geschäftsentwicklung der Division sowie auf einen einmaligen Ertrag der Entwicklungskooperation zu Xarelto mit einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, in Höhe von etwa 190 Millionen Euro, nachdem in den USA die Zulassung für eine neue und sehr vielversprechende Indikation erreicht worden ist. Gegenläufig wirkten vor allem die Effekte aus vorübergehenden Lieferengpässen und höhere Herstellungskosten.

Consumer Health legt beim Umsatz zu

Der Umsatz mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) wuchs wpb. um 3,0 Prozent auf 1,297 Milliarden Euro. „Alle Regionen trugen zum Wachstum bei, vor allem aber Asien/Pazifik mit einem Zuwachs von mehr als 9 Prozent“, sagte Baumann. Das Geschäft mit dem Pränatalvitamin Elevit legte mit 13,3 Prozent besonders stark zu, begünstigt durch eine anhaltend starke Nachfrage sowie eine Produktlinienerweiterung in Asien/Pazifik. Auch der Umsatz mit den Wundheilungs- und Hautpflegemitteln der Marken Bepanthen/Bepanthol erhöhte sich (um 2,4 Prozent), insbesondere in Europa. Das Geschäft mit dem Antihistaminikum Claritin lag um 6,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals, hauptsächlich durch eine weiterhin schwache Saison für dieses Marktsegment in den USA. Beim Schmerzmittel Aspirin ging der Umsatz um 11,7 Prozent zurück, primär bedingt durch die erwarteten vorübergehenden Lieferausfälle. Inklusive des bei Pharmaceuticals ausgewiesenen Geschäfts mit Aspirin Cardio verringerten sich die Umsätze um 5,6 Prozent.

Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Consumer Health sank um 9,5 Prozent auf 248 Millionen Euro. Positiv wirkten sich gestiegene Absatzmengen und niedrigere Vertriebs- und Verwaltungskosten aus. Im Vorjahresquartal verzeichnete die Division dagegen Einmalerträge in Höhe von rund 30 Millionen Euro, insbesondere aus dem Verkauf kleinerer Marken.

Konzernausblick bestätigt

Bayer bestätigte den im 2. Quartal 2018 akquisitionsbedingt angepassten Ausblick für den Konzern, wobei die Prognosen für Consumer Health und Animal Health inzwischen zunehmend ambitioniert sind. Für den Bayer-Konzern wird weiterhin ein Umsatz von mehr als 39 Milliarden Euro erwartet. Dies entspricht einer Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das Ebitda vor Sondereinflüssen prognostiziert Bayer wie bisher einen Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
 

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