Losan Pharma setzt auf direktgetriebene und energiesparende Schraubenkompressoren

Pneumatisch betriebene Pick-&-Place-Anlage

Um die Produktion im neuen Werk in Eschbach bei Freiburg effizienter zu gestalten, lässt die Losan Pharma GmbH ihren Betrieb nach dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifizieren. Eine entscheidende Stellschraube für eine wirtschaftliche Arbeitsweise ist Druckluft, die in den unterschiedlichen Anlagen und Maschinen zum Einsatz kommt. Damit sich dieser teure Energieträger an permanente Lastwechsel anpasst und somit kostenintensive Leerlaufzeiten vermieden werden, baut das Pharma-Unternehmen auf zwei direktgetriebene, drehzahlgeregelte Schraubenkompressoren der Baureihe Variable von Almig. Mit der integrierten Wärmerückgewinnung lassen sich zudem Heizkosten einsparen.

"Eine Variable arbeitet immer, auch bei kleinem Druckluftbedarf", sagt Gräschke. Da sich die Maschinen im mittleren Drehzahlbereich befinden, sind sowohl der Energiebedarf als auch die Geräuschemission geringer. Zudem werden die Bauteile weniger belastet, was sich positiv auf die Lebensdauer der Kompressoren auswirkt. "Mit der Auslegung erreichen wir noch einen weiteren Vorteil: Wenn sich zum Beispiel eine Anlage in der Wartung befindet, können wir mit dem anderen Kompressor den Druckluftbedarf zu 70 Prozent abdecken", erläutert Lang.

Ölfreie und trockene Druckluft

Weil Druckluft nicht nur Ventile steuert, sondern auch mit dem Produkt in Berührung kommen kann - wie beim Lackieren der Tabletten -, muss sie zur Sicherheit der Patienten die höchste Qualitätsstufe aufweisen und absolut trocken und ölfrei sein. Um jegliche Verschmutzung zu vermeiden, wird die Luft mit Zyklon, Vorfilter, Kältetrockner, Feinstfilter, sowie Aktivkohleadsorber aufbereitet. Für die Überbrückung des Aktivkohleadsorbers, beispielsweise bei der Wartung, wird ein zusätzlicher Aktivkohlefilter in der Umgehungsleitung vorgehalten. Die Kennwerte des Kältetrockners sind an die jeweilige Anlage exakt angepasst. "Ein Vorteil ist, dass die externen Kältetrockner thermisch von der heißen Zone des Kompressors getrennt sind", sagt Gräschke. "Damit entsteht kein sogenannter Kühlschrank im Ofen." Anschließend wird die Druckluft weiter aufbereitet und über ein Sammelrohr mit großem Querschnitt an die Verbraucher geführt.

Mit Wärmerückgewinnung Heizkosten sparen Für eine weitere Energieeinsparung sorgt die integrierte Wärmerückgewinnung. Denn damit fließen rund 75 Prozent der investierten elektrischen Energie in das Heizsystem. "Dazu sind die Maschinen werkseitig mit Wärmetauscher und Wasserregelventilen zur Heizwassererwärmung auf 70 Grad Celsius ausgestattet", sagt Almig-Berater Gräschke. Das Wasser, das die Kompressoren kühlt, wird direkt ins Heizungssystem und in verschiedene Lüftungssysteme eingeleitet. Damit ergibt sich besonders in den kalten Monaten ein hohes Einsparpotenzial. 

Ein weiterer Vorteil der Kompressoren ist ihre robuste Bauweise. Dies stellt eine hohe Verfügbarkeit sicher, weil nur selten Reparaturen anfallen - insbesondere im Vergleich zu Anlagen mit Keilriemen. "Auch dies wirkt sich positiv auf die Kosten aus", ist Lang zufrieden. "Von Haus aus sind unsere Premium-Steuerungen mit einem Bilanzierungs-Monitoring-System ausgestattet, diese Station enthält zusätzlich einen Webserver. Dieser ermöglicht es, alle relevanten Daten über das Internet auszulesen", beschreibt Gräschke. Service-Techniker können das Laufverhalten der letzten Betriebstage oder der letzten Betriebswochen ablesen und daraus erkennen, wie stark der Kompressor ausgelastet ist, wann die Wartung ansteht und ob noch Reserven vorhanden sind. "Stellen wir fest, dass sich das Betriebsverhalten erheblich verändert hat, ist Losan Pharma in der Lage, sofort zu reagieren", sagt Gräschke.

Mit dem Einsatz der Almig-Kompressoren kann das Pharma-Unternehmen erhebliche Energie- und Betriebskosten im Jahr sparen und hat zudem eine hohe Verfügbarkeit der Druckluft. Am Ende der Verpackungslinie nimmt Christoph Lang eine fertige Tablettenschachtel in die Hand. "Unsere Druckluft im Betrieb ist exakt dosiert - genau wie die Substanzen in diesen Arzneien."

Autor: Florian Brähler, Product Manager bei Almig