„Arzneimittel fälschungssicher machen – aber wie?“ Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich zahlreiche Vertreter der pharmazeutischen Industrie im Rahmen der von GS1 Germany im ersten Quartal 2015 veranstalteten Roadshow „Get ready for Anti-Counterfeiting“. Mit an Bord waren einige der GS1 Solution Provider – darunter auch der Kennzeichnungsanbieter Bluhm Systeme.
Die Veranstaltungen in Köln, Hamburg, Bensheim und Staufenberg stießen auf sehr große Resonanz, denn die Verabschiedung der Detailregelungen der von der EU im Jahr 2011 erlassenen Fälschungsrichtlinie 2011/62/EU steht kurz bevor. Anschließend beginnt der in der Richtlinie vorgesehene dreijährige Übergangszeitraum. Und bis zum Ablauf dieses Countdowns ist noch viel zu tun: Verschreibungspflichtige Medikamente müssen ab Ende 2018 bestimmte Sicherheitsmerkmale tragen. Neben einem auf der Verpackung aufgebrachten Datamatrix-Code, der die Echtheit garantieren und das Produkt eindeutig kennzeichnen soll, sieht die Richtlinie einen sogenannten Tamper-Evident-Verschluss vor, der zeigt, ob die Verpackung bereits geöffnet wurde.
Es wird geschätzt, dass in den nächsten drei Jahren in Europa mehr als 10.000 Pharmaproduktionslinien entsprechend umgerüstet werden müssen. Das braucht Zeit – stellt es doch zum Teil erhebliche Anforderungen an Produktion, Logistik und IT-Infrastruktur. Verwunderliches Resultat der Roadshow: Viele Pharmaunternehmen haben sich mit diesem Thema bisher kaum beschäftigt.
Dabei stellt der Kennzeichnungsanbieter Bluhm Systeme schon jetzt konkrete Lösungsvorschläge vor: Mit dem Tamper Evident Etikettierer hat Bluhm ein Gerät entwickelt, das Faltschachteln manipulationssicher mit Siegeletiketten verschließen kann. Beim mittelständischen Pharmaunternehmen Krewel Meuselbach ist der Etikettierer bereits erfolgreich als Bestandteil des Kontrollwäge- und Kennzeichnungssystems XS2 MV TE von Mettler Toledo im Einsatz: „Das Gerät lässt sich dank seiner kompakten Maße komplett in die Anlage integrieren und sorgt so bei Krewel Meuselbach derzeit für die fälschungssichere Etikettierung von bis zu 130 Faltschachteln pro Minute“, freut sich Kurt Hoppen, Mitglied der Geschäftsleitung bei Bluhm Systeme.
So macht Bluhm vor, wie die EU-Fälschungsrichtlinie in die Tat umzusetzen wäre. „Im Rahmen der GS1-Roadshow konnten zwar schon viele Unternehmen motiviert werden, sich mit den Herausforderungen zu beschäftigen“, so Hoppen weiter: „Jetzt müssen nur noch die übrigen Arzneimittelhersteller erreicht werden, damit alle für 2018 gerüstet sind!“
