TU Berlin präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse auf der Labvolution mit Biotechnica 2017

TU Berlin präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse auf der Labvolution mit Biotechnica 2017

Wer ausgezeichnet und vielfältig forscht, will damit an den Markt und Kontakte in die Wirtschaft knüpfen. So geht es auch der Technischen Universität Berlin (TUB). Um ihre Forschungsergebnisse im Bereich Biotechnologie einem interessierten Fachpublikum vorzustellen, nutzt die TUB die Labvolution mit Life Sciences Event Biotechnica vom 16. bis 18. Mai in Hannover. Ob Unternehmen oder Forschungseinrichtungen – die Aussteller des TUB-Gemeinschaftsstandes präsentieren ihre Forschungsergebnisse, um weltweit Kontakte für mögliche Kooperationen zu gewinnen.

Die TUB steht Messebeteiligungen von Forschungsgruppen und Start-ups besonders aufgeschlossen gegenüber. Daneben nutzt die TUB die europäische Fachmesse für innovative Labortechnik aber auch, um auf die zahlreichen Studienangebote an ihren Instituten aufmerksam zu machen.

Einwegbioreaktor Cell-tainer
Aus dem Fachbereich Bioverfahrenstechnik des Instituts für Biotechnologie präsentiert die TUB den Cell-tainer. Der Einwegbioreaktor Cell-tainer, der in Zusammenarbeit mit der Firma Celltainer Biotech entwickelt wurde, steht nun neben 20 und 200 L auch in einer kleinen Variante im Maßstab 2 L zur Verfügung. Der wellendurchmischte Reaktor eignet sich nicht nur für die scherarme Kultivierung von Zelllinien, sondern aufgrund des vergleichsweise hohen Gasmassentransfers auch für die Anzucht von Mikroorganismen. Das Konzept erwies sich bisher geeignet zur Durchführung von Escherichia Coli Fed-batch Kultivierungen, in denen Biotrockenmassekonzentrationen bis 60 gL-1 ohne zusätzliche Sauerstoffzufuhr erzielt werden konnten. Das System eignet sich ebenso zur Kultivierung filamentöser Pilze, bei denen durch die geringen Scherkräfte die Ausbildung von Strukturen allein durch Medienkomponenten bestimmt wird. Zudem wurde eine Variante zur Kultivierung phototropher Organismen entwickelt, bei der durch das hohe Oberflächen- zu Volumenverhältnis ein guter Lichtenergieeintrag erzielt wird.

Enzymatische Nukleosid- und Nukleotidsynthese
Ein weiteres Thema des TUB-Gemeinschaftsstands ist ein enzymatisches Verfahren zur Herstellung von Pharmaka, das BioNukleo entwickelt hat. Würde DNA immer weiter aufgespalten, blieben am Ende Nukleoside und Nukleotide, die Bausteine des Lebens. Synthetisch hergestellte Nukleoside sind elementare Pharmaka für die Bekämpfung von Krankheiten. Stand der Technik für deren Herstellung sind chemische Verfahren. Diese stoßen bei der erzeugten Reinheit an Grenzen und können darüber hinaus bestimmte Moleküle nicht erzeugen. BioNukleo hat zur Herstellung modifizierter Nukleoside und Nukleotide ein enzymatisches Verfahren entwickelt. Pharmaunternehmen können so mit geringerem Aufwand neue Medikamente entwickeln und die Produktion bereits existierender Medikamente verbessern.

Produktionstechnik für die Biotechnologie
Aus dem Bereich Produktionstechnik für die Biotechnologie gibt es am Gemeinschaftsstand Produkte aus dem Formen- und Werkzeugbau für biotechnologische und medizinische Applikationen zu sehen. Ingenieure der Biotechnologie und des Maschinenbaus am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb bearbeiten Querschnittsthemen beider Fachgebiete. Auf der Labvolution mit Biotechnica werden präzise Formeinsätze für die replikative Herstellung von Dentalprodukten und für mikrofluidische Systeme zur Blut- und Zellanalytik gezeigt. Darüber hinaus werden Ergebnisse eines BMWi-geförderten Projekts zur frühzeitigen und schnellen Detektion von prozessschädlichen Mikroorganismen in technischen Fluiden wie Autolacken präsentiert. Die entwickelte Multisensorik erfasst den mikrobiologischen Befall. Nach der integrierten Auswertung werden durch das System Gegenmaßnahmen in Form von Bioziddosierungen eingeleitet.

Patentierte Erfindungen der TU Berlin
Außerdem geht es am Gemeinschaftsstand der TUB noch um patentierte Erfindungen. Das Zentrum für geistiges Eigentum ist die zentrale Anlaufstelle der TU Berlin in allen Fragen zu Technik und Recht. Als Technologietransferstelle ist sie Ansprechpartner für den rechtlichen Schutz und die Vermarktung von Forschungsergebnissen und Erfindungen. Dank zahlreicher nationaler und internationaler Partner kommen an der TU Berlin entwickelte Technologien bereits weltweit in Produkten und Anlagen zur Anwendung. Das Zentrum für geistiges Eigentum präsentiert alle patentierten Erfindungen der TU Berlin, darunter insbesondere unsere Patente aus den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie, Verfahrenstechnik und Chemie.

Schließlich gehört zu den Ausstellern am Stand auch die Cellbricks GmbH. Das Start-up entwickelt eine neue Bioprinting-Technologie, die das dreidimensionale Drucken von komplexen biologischen Materialien ermöglicht. Cellbricks ist spezialisiert auf Bioprinting Services und produziert biologische Strukturen nach Kundenwunsch genauso wie standardisierte Serienprodukte. Der Fokus liegt auf der Fertigung von Mini-Organen, physiologischen Gewebekulturen und Scaffolds. Die Produkte ermöglichen beispielsweise die Testung regenerativer Technologien oder die Entwicklung neuer Wirkstoffe. Der Einsatz der Drucke im Laboralltag ist für standardisierte Laboranwendungen angepasst, sodass keine kostenintensive Umstellung nötig ist.