Novartis erzielt trotz US-Generikakonkurrenz 2,9 Milliarden Dollar Gewinn im zweiten Quartal

Währungskurse belasten Quartalsergebnis

CEO Joseph Jimen

Der Pharmakonzern Novartis hat im zweiten Quartal 2016 ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahreszeitraum erzielt. Der Nettoumsatz der fortzuführenden Aktivitäten liegt mit 12,5 Milliarden Dollar zwei Prozent unter dem zweiten Quartal 2015, währungsbereinigt ist das Ergebnis unverändert. Hier zu trugen vor allem mit 811 Millionen Dollar das Multiple Sklerose-Medikament Gilenya mit zweistelligen Zuwächsen sowie die Injektionslösung Cosentyx mit 260 Millionen Dollar bei. Das operative Kernergebnis sinkt um sieben Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar aufgrund von Einbußen durch Generika und infolge von Investitionen zur Wachstumssteigerung. Dies war vor allem auf den Verlust der Exklusivrechte an Gleevec, Investitionen in Neueinführungen und den Wachstumsplan für Alcon zurückzuführen. Der Reingewinn fällt um fünf Prozent auf 2,9 Milliarden Euro und ging damit geringfügiger zurück als das operative Ergebnis, was vor allem auf den höheren Ertrag aus assoziierten Gesellschaften zurückzuführen war.

Joseph Jimenez, CEO von Novartis, kommentierte die Ergebnisse: "Novartis hat im zweiten Quartal eine solide Performance erzielt, obwohl sich die verlorene Markt­exklusivität für Gleevec in den USA während eines ganzen Quartals auswirkte. Mit der unerwartet frühen Klasse-I-Empfehlung für Entresto in den Behandlungsleitlinien, positiven Daten zum dauerhaften Ansprechen auf Cosentyx bei AS und PsA, der vorzeitigen Beendigung der Studie mit LEE011 sowie positiven Ergebnissen aus der FLAME-Studie mit Ultibro verfügen wir über eine starke Innovationsdynamik. Um diese Wachstumschancen, insbesondere bei Entresto, zu nutzen, werden wir unsere Investitionen im zweiten Halbjahr 2016 zugunsten langfristigen Wachstums erhöhen."

Am 27. Januar 2016 vermeldete Novartis Pläne zur weiteren Fokussierung ihrer Divisionen sowie zur Integration von Geschäftsbereichen mit gemeinsamen Therapiegebieten, um Entwicklungs- und Marketing­kompetenzen besser zu nutzen. Diese Pläne beinhalteten eine neue divisionale Struktur. In Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) wurde die Segment­berichterstattung sowohl für das laufende Jahr als auch für das Vorjahr im Hinblick auf die neue Struktur aktualisiert, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse beider Jahre zu gewährleisten. Infolgedessen spiegeln sämtliche Vergleiche der Divisionsergebnisse 2016 und 2015 die neue Struktur wider.

Um darüber hinaus den 2015 abgeschlossenen Transaktionen zur Portfolioumgestaltung Rechnung zu tragen, wies Novartis die Finanzergebnisse des Konzerns 2015 als "fortzuführende" und "auf­gegebene" Geschäftsbereiche aus. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Vergleiche zwischen 2016 und 2015 auf die fortzuführenden Geschäfts­bereiche. Eine genaue Erläuterung findet sich auf Seite 40 der in englischer Sprache vorhandenen Kurzfassung des finanziellen Zwischenberichts.

Der Bereich Innovative Medicines (ehemalige Division Pharmaceuticals) erzielte im zweiten Quartal einen Nettoumsatz von 8,4 Milliarden Dollar, drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, jedoch mit einer Volumensteigerungen von sechs Prozent­punkten. Generikakonkurrenz hatte einen negativen Effekt von sechs Prozentpunkten, und die Preise wirkten sich mit einem Prozentpunkt negativ aus. Beides war vor allem auf die Einführung einer generischen Version von Glivec/Gleevec in den USA zurückzuführen, die sich erstmals auf ein gesamtes Quartal auswirkte. Mit einer Steigerung auf 3,8 Milliarden Dollar erwirt­schafteten die Wachstumsprodukte 45 Prozent des Nettoumsatzes der Division.

Der Nettoumsatz der Division Sandoz belief sich im zweiten Quartal auf 2,6 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von zwei Prozent, wobei Volumensteigerungen von acht Prozentpunkten den Preisverfall von fünf Prozentpunkten mehr als wettmachten. Weltweit stieg der Umsatz der Biopharmazeutika, die Biosimilars, biopharma­zeutische Auftragsproduktion und Glatopa umfassen, auf 249 Millionen Dollar  trotz des starken Vorjahresquartals, in dem Glatopa eingeführt wurde. Der Bereich der Antiinfektiva verzeichnete einen Umsatz von 324 Millionen Dollar und war geprägt durch die Aufgabe von Produkten mit geringen Margen.

Ausblick 2016
Auf Konzernebene wird währungsbereinigt nach wie vor mit einem Nettoumsatz weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet, wobei die Wachstumsprodukte die Einbussen durch Generikakonkurrenz wettmachen.