Merck steigert Umsatz um neun Prozent im 3. Quartal

Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2014 erhöht

Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck

Merck, ein führendes Unternehmen für innovative und hochwertige Hightech-Produkte in den Bereichen Pharma, Chemie und Life Sciences, hat im dritten Quartal 2014 ein starkes Umsatzwachstum von 9,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro erzielt. Zum organischen Umsatzwachstum von 4,6 Prozent kamen akquisitionsbedingte Umsatzsteigerungen von 5,1 Prozent aus der Übernahme von AZ Electronic Materials (AZ).

„Merck hat seinen Endspurt für das Jahr 2014 begonnen. Alle unsere Geschäfte laufen rund und haben zu einem durchgreifenden organischen Wachstum im dritten Quartal beigetragen“, so Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck. „Besonders zufrieden sind wir mit dem kräftigen organischen Wachstum in den für uns immer bedeutenderen Emerging Markets. Aber auch die AZ-Übernahme zahlt sich bereits aus – sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA vor Sondereinflüssen. Mit der Integration liegen wir im Plan.“

Erste neun Monate 2014: Emerging Markets als Wachstumstreiber
In den ersten neun Monaten des Jahres 2014 stiegen die Umsatzerlöse des Merck-Konzerns um 3,1 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Davon entfielen 3,9 Prozent auf organisches Wachstum sowie 2,7 Prozent auf den Saldo aus Akquisitionen und Veräußerungen. Aus veränderten Wechselkursen ergab sich in den ersten neun Monaten 2014 ein Umsatzrückgang von -3,5 Prozent. Alle Geschäfte verzeichneten für diesen Zeitraum ein organisches Umsatzwachstum.

Regional stieg der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten in den Regionen Emerging Markets und Übrige Welt mit Wachstumsraten von 8,6 Prozent beziehungsweise 4,9 Prozent organisch am stärksten; in Europa und Nordamerika betrugen die organischen Umsatzsteigerungen 1,2 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent.

Merck Serono wächst im dritten Quartal erneut organisch
Das biopharmazeutische Geschäft Merck Serono verzeichnete im dritten Quartal ein organisches Wachstum der Umsatzerlöse von 4,5 Prozent. Aufgrund leicht negativer Wechselkurseffekte in Höhe von -0,8 Prozent stiegen die Umsätze von Merck Serono insgesamt um 3,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Zum organischen Umsatzwachstum trugen vor allem das breite General-Medicines-Portfolio, das Krebsmedikament Erbitux und die Medikamente zur Behandlung von Unfruchtbarkeit bei. Vor allem in den Emerging Markets wuchsen die Umsätze mit 14,0  Prozent stark an.

„Das Geschäft mit unseren bestehenden Medikamenten, nicht zuletzt mit Rebif, hat sich im dritten Quartal sehr robust gezeigt“, so Kley. „Besonders erfreulich ist das organische Wachstum unseres Fruchtbarkeitsmedikaments Gonal-f, mit dem wir in diesem Bereich zum Weltmarktführer aufgestiegen sind.“

Consumer Health: Fokus auf strategische Marken treibt OTC-Geschäft
Im Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten (OTC) konnte die Sparte Consumer Health im Vergleich zu einem starken Vorjahresquartal ihre Umsatzerlöse abermals um 1,5 Prozent auf 204 Millionen Euro steigern, wobei diese von Währungseffekten weitgehend unbeeinflusst blieben. Das organische Umsatzwachstum in Höhe von 1,4 Prozent wurde vor allem mit den strategischen Marken Neurobion, Femibion und Seven Seas sowie mit lokalen Marken in Deutschland erzielt. Die im Vergleich zum Vorjahresquartal höheren Marketing- und Vertriebskosten sind vor allem auf intensivierte Marketingmaßnahmen zur Stärkung der strategischen Marken zurückzuführen. Somit lag das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health bei 49 Millionen Euro, womit das Ertragsniveau der ersten beiden Quartale des Jahres 2014 übertroffen wurde. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen belief sich im dritten Quartal 2014 auf 23,8 Prozent.

"Unser Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten ist nach einem starken Vorjahresquartal abermals organisch gewachsen – ein klares Zeichen, dass wir mit der Fokussierung auf strategische Marken den richtigen Weg eingeschlagen haben“, sagte Kley.

Performance Materials: AZ-Integration und Flüssigkristallgeschäft sorgen für Umsatzsprung
Die Umsatzerlöse des Performance-Materials-Geschäfts stiegen im dritten Quartal 2014 um 41,7 Prozent auf 576 Millionen Euro. Zu dieser Steigerung trugen neben einem erfreulichen organischen Wachstum von 7,0 Prozent vor allem der akquisitionsbedingte Umsatzzuwachs durch AZ in Höhe von 35,0 Prozent beziehungsweise 142 Millionen Euro bei. Währungseffekte in Höhe von -0,2 Prozent belasteten die Umsatzerlöse im Berichtsquartal nur geringfügig. Das organische Wachstum wurde wesentlich von guten Volumina im Flüssigkristallgeschäft getrieben. D

abei erzielten die beiden führenden Technologien (PS-VA und IPS) aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach Displaymaterialien für hochwertige und großflächige Fernsehgeräte ein besonders starkes Umsatzwachstum. Positiv wirkte sich zudem die Absatzentwicklung der neuen UB-FFS-Technologie (Ultra-Brightness Fringe Field Switching) aus, der Flüssigkristall-Technologie für die nächste Displaygeneration in Smartphones und Tablet-PCs. Die stromsparende UB-FFS-Technologie sorgt für eine um bis zu 15 Prozent erhöhte Lichtdurchlässigkeit. Die Geschäftseinheit Pigments & Cosmetics verzeichnete im Berichtsquartal demgegenüber einen leichten organischen Umsatzrückgang.

Merck Millipore: Nachfrage aus Biotech-Sektor steigert Gewinne im Life-Science-Geschäft
Das Life-Science-Geschäft von Merck verzeichnete auch im dritten Quartal ein solides organisches Umsatzwachstum von 4,5 Prozent, das hauptsächlich von der guten Geschäftsentwicklung von Process Solutions gekennzeichnet war. Dem organischen Anstieg stand ein Rückgang aufgrund der Veräußerung des Geschäftsfelds Discovery and Development Solutions zum 31. März 2014 entgegen. Unter Berücksichtigung dieser Effekte stiegen die Umsatzerlöse von Merck Millipore insgesamt um 3,4 Prozent auf 661 Millionen Euro. Dabei erzielte die Einheit Process Solutions, die überwiegend Produkte für den Einsatz in der Arzneimittelherstellung anbietet, mit 10,5 Prozent ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum.

Haupttreiber war vor allem die steigende Nachfrage aus der biotechnologischen Industrie nach Produkten zur Aufreinigung und Sterilisation. Lab Solutions verzeichnete mit seinem breiten Spektrum an Produkten für Forscher und wissenschaftliche Labore Umsätze auf Vorjahresniveau in Höhe von 268 Millionen Euro. Steigende Umsätze im Bereich Laborwasseraufbereitung wurden dabei durch niedrigere Verkäufe von Laborchemikalien kompensiert. Die Geschäftseinheit Bioscience, die hauptsächlich Produkte und Dienstleistungen für akademische und pharmazeutische Forschungslabors anbietet, verzeichnete stabile Umsätze in Höhe von 97 Millionen Euro.

Merck erhöht Umsatzprognose für das Gesamtjahr
Aufgrund des guten Abschneidens in den ersten neun Monaten und des sehr guten organischen Umsatzwachstums im dritten Quartal erhöht Merck die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2014 und rechnet mit leichtem organischen Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Durch die erfolgreiche Übernahme von AZ und dem damit verbundenen Portfolioeffekt geht Merck insgesamt von einem Anstieg der Umsatzerlöse auf etwa 11,0 bis 11,2 Milliarden Euro aus; zum Halbjahr hatte Merck für 2014 noch Umsätze in Höhe von 10,9 bis 11,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Basierend auf der Geschäftsentwicklung in den ersten drei Quartalen 2014 bekräftigt Merck seine Prognose für das EBITDA vor Sondereinflüssen für das Gesamtjahr 2014. Dabei können das Auslaufen von Lizenz- und Provisionserlösen sowie negative Wechselkurseinflüsse durch vorgesehene Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden. Merck rechnet daher durch die Übernahme von AZ mit einem moderaten Wachstum des EBITDA vor Sondereinflüssen gegenüber dem Vorjahr.