Merck setzt auf Wachstumspotenzial Afrikas

Umsatzverdopplung auf rund 500 Millionen Euro bis 2020 anvisiert

Merck investiert in das Geschäft in Afrika

Merck mit Hauptsitz in Darmstadt will in den nächsten fünf Jahren seine Präsenz in Afrika erheblich aubauen. Dabei setze man für weiteres Wachstum auf den Unternehmergeist und die Innovationskraft dieser Region. „Merck engagiert sich in Afrika für die Förderung von gesunden Familien und Gemeinschaften sowie gesunden wirtschaftlichen Strukturen”, sagte Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO von Merck letzten Freitag auf der Pressekonferenz in Johannesburg. „Wir wollen in Afrika bis 2020 sowohl unsere Mitarbeiterzahl als auch unsere Umsätze auf diesem Kontinent mehr als verdoppeln.”

Merck beschäftigt derzeit rund 400 Mitarbeiter in 10 afrikanischen Ländern und beabsichtigt, bis 2020 diese Zahl auf ca. 1.000 aufzustocken. In Südafrika ist Merck mit dem größten afrikanischen Standort vertreten und von hier steuert das Unternehmen auch die Geschäfte in Kenia, und Mosambik. Die Umsatzerlöse von Merck in Afrika werden sich im Geschäftsjahr 2015 auf rund 200 Millionen Euro erhöhen. Bis 2020 rechnet das Unternehmen darüber hinaus mit einer Steigerung auf 500 Millionen Euro.

Geschäftsleitung besuchte zehn afrikanische Länder
Merck ist bereits seit 1897 mit Gesundheitslösungen in Afrika vertreten. Vor dem Hintergrund eines rasanten Bevölkerungswachstums, das in keinem anderen Markt weltweit erreicht wird, und einer wachsenden Mittelschicht will Merck sich den Innovationsgeist dieses Kontinents stärker zunutze machen, um Gesundheitsbewusstsein zu fördern und bei der Bewältigung von dringendem medizinischem Bedarf zu helfen. Die Geschäftsleitung von Merck hat letzte Woche 10 afrikanische Länder besucht, um das Engagement des Unternehmens auf diesem Kontinent und dessen zunehmende Bedeutung zu bekräftigen.

So vereinbarte Merck im Rahmen des Besuchsprogramms, das Diabetesmittel Glucophage vor Ort in Algerien herstellen lassen, eröffnete ein neues Büro in Nigeria und führte das Zellzählsystem Muse zum Nachweis von HIV ein. „In Afrika leben aktuell rund 1,1 Milliarden Menschen”, sagte Kley in Johannesburg. „Laut Prognosen wird diese Zahl enorm ansteigen, so dass man bis 2050 von mindestens zwei Milliarden Einwohnern ausgehen kann. Damit hat Afrika nicht nur das schnellste Bevölkerungswachstum weltweit, sondern auch eine wachsende Mittelschicht. Mit unserem Portfolio an Gesundheits- und Life-Science-Produkten sind wir optimal positioniert, einen Beitrag zur Bewältigung der Bedürfnisse der afrikanischen Bevölkerung zu leisten.”

Merck will in Afrika aber nicht nur Produkte verkaufen, sondern auch das vorhandene Potenzial für hochkarätige Innovationen nutzen, das die Zukunft Afrikas mitgestalten und Lösungen für globale Herausforderungen hervorbringen könnte. So hat Merck bereits eine mobile/Online-Plattform für die Bewertung des Diabetesrisikos, Patienten-Apps rund um Diabetes und Fertilität sowie eine mobile Plattform für Ärzte - allesamt afrikanische Eigenentwicklungen - in Betrieb genommen. „Der in Afrika herrschende Unternehmergeist und die Kreativität, unkonventionelle Lösungen zu entwickeln, sind einfach beeindruckend”, sagte Stefan Oschmann, designierter Vorsitzender der Geschäftsleitung, der im April 2016 sein neues Amt übernehmen wird. „In einer zunehmend digitalisierten Welt ist es dieser Innovationsgeist, der Afrika zum Technologie-Pionier im Bereich der digitalen Kommunikation oder auch bei E-Health und Internetbanking macht.”

Healthcare und Life Science im Fokus
Mercks Wachstumsstrategie für Afrika bezieht sich hauptsächlich auf seine Healthcare- und Life-Science-Geschäfte. Im Bereich Healthcare wird Merck 2016 in ausgewählten afrikanischen Ländern verstärkt Investitionen betreiben, um sein Consumer-Health-Geschäft mit rezeptfreien Produkten für die Selbstmedikation auszubauen. So ist in Afrika unter anderem der Vertrieb von bekannten Marken wie Seven Seas, Femibion und Neurobion geplant.

Im Biopharma-Geschäft von Healthcare baut Merck auf seine Erfahrungen in weltweiten Märkten mit hohem Wachstumspotenzial und will in bestimmten Ländern mit einem passenden Angebot an Arzneimitteln auf die jeweils vorherrschenden gesundheitlichen Bedürfnisse reagieren. Ein Beispiel hierfür ist die in der letzten Woche unterzeichnete Vereinbarung mit dem algerischen Pharmaunternehmen Novapharm bezüglich der lokalen Produktion von Glucophage, dem Goldstandard von Merck zur Behandlung von Typ-2-Diabetes.

Die bei Novapharm hergestellten Arzneimittel sollen zur Bewältigung der Bedürfnisse in lokalen Märkten beitragen. Im Life Science Geschäft beabsichtigt Merck, seine Präsenz in Nigeria, Kenia, Algerien und Angola auszubauen. Dieses Geschäft umfasst ein Angebot von über 300.000 Produkten weltweit, die von unseren Kunden in der Life-Science-Forschung und zur Herstellung von Arzneimitteln eingesetzt werden. Letzte Woche hat Merck in mehreren afrikanischen Ländern das "Muse-Auto-CD4/CD4%-System" eingeführt. Mit diesem Messgerät kann der Spiegel von bestimmten T-Lymphozyten (T-Helfer-Zellen oder CD4-Lymphozyten) im Blut von Patienten bestimmt werden. Als Messgröße für die Krankheitsaktivität gibt er Aufschluss über den Krankheitsverlauf z. B. bei HIV und über die Notwendigkeit, die Behandlung von opportunistischen Infektionen oder eine antiretrovirale Therapie zu beginnen. Dieses präzise Messgerät erlaubt eine kostengünstige Testung sowohl bei Erwachsenen als auch Kindern.

Innovationen aus Afrika werden weiter verbreitet
Merck bezieht aber auch Innovationen aus Afrika ein, um den Menschen dort zu helfen. Ein Beispiel ist die gemeinsame Kampagne DORA (Diabetes Online Risk Assessment) mit Apothekern und externen Partnern für die Diabetestherapie, die eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung fördern soll. So können z. B. Menschen in Südafrika, wo die Kampagne gerade gestartet wurde, entweder über das Smartphone oder den PC an einem Onlinetest zum Diabetes-Risiko teilnehmen und mithilfe von wenigen Klicks herausfinden, ob sie gefährdet sind. Gemäß der International Diabetes Federation wird sich die Zahl der Diabetiker in Afrika bis zum Jahr 2035 verdoppeln. In der Altersgruppe der unter 60-Jährigen liegt der Anteil an diabetesbedingten Todesfällen bei 76 Prozent und der Anteil der undiagnostizierten Fälle beträgt 46 Prozent. Bleibt eine Diabeteserkrankung unerkannt, kann sie weitere Komplikationen verursachen.

Im Rahmen seines verantwortungsvollen Unternehmertums hat sich Merck verpflichtet, die parasitäre Wurmkrankheit Bilharziose auszurotten. Jährlich sterben über 200.000 Menschen an dieser schwerwiegenden Infektionskrankheit. Bei Kindern hemmt sie das Wachstum und wirkt sich negativ auf ihre Lernfähigkeit aus. Gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO hat das Unternehmen den Kampf gegen diese vernachlässigte Tropenkrankheit aufgenommen: Dank der Praziquantel-Tabletten von Merck konnten bereits 64 Millionen Patienten behandelt werden.

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